Tanzrichtung ist gegen den Uhrzeigersinn, gegen Tanzrichtung heißt entsprechend im Uhrzeigersinn.

Das Zeichen stellt einen führenden Tanzenden dar.
Das Zeichen stellt einen geführten Tanzenden dar.

Aufstellungen

Frontkreis (auch Stirnkreis): Alle stehen im Kreis und schauen zur Mitte. Die gedachte Linie, auf der jetzt alle stehen, heißt Kreislinie. Der Kreis kann geschlossen (alle fassen durch) oder an einer Stelle geöffnet sein.

Frontreihe (auch Frontlinie): Alle oder jeweils einige stehen in einer Reihe nebeneinander und schauen in eine Richtung.

Flankkreis: Alle stehen im Kreis, Front (Gesicht) in oder gegen Tanzrichtung, Flanke (rechte oder linke Seite/Schulter) zur Kreismitte.

Fassungen

Kreis- und Reihenfassungen

V-Fassung: Handfassung, Arme nach unten gestreckt. Meist legen entweder die geführten Tanzenden ihre Hände in die der führenden Tanzenden oder die jeweils linke Hand wird in die rechte der/des Nebenstehenden gelegt.

W-Fassung: Handfassung auf Schulterhöhe.

T-Fassung: Hände auf die Schultern der Nebenstehenden legen, die Arme sind gestreckt.

X-Fassung (auch Kreuzfassung, Korb- oder Korbflechterfassung, geflochtene Fassung, Fassung im verseilten Kreis): Gekreuzte Handfassung vor dem Bauch (X-Fassung vorne) oder hinter dem Rücken (X-Fassung hinten), das heißt, die Hände (mitunter nur die Mittelfinger) werden dem übernächsten Tanzenden gereicht. Ist nichts anderes erwähnt, so liegen alle rechten Arme über, alle linken Arme unter dem Arm der/des Nebenstehenden, wenn die Hauptrichtung des Tanzes nach links geht, und umgekehrt (links über rechts), wenn die Hauptrichtung des Tanzes nach rechts geht.

Gürtelfassung (bulgarisch: za pojas): Die Gürtel der rechts und links Nebenstehenden werden seitlich gefasst (Hände r vor l bzw. l vor r wie bei der X-Fassung).

Paarfassungen

Geschlossene Fassung: Der/Die Führende fasst die/den Geführten mit beiden Händen an der Hüfte, die/der Geführte legt die Hände auf die Schultern des/der Führenden.

Gewöhnliche Fassung: Die Fassung, die auch beim Gesellschaftstanz üblich ist. Die Tanzpartner stehen sich gegenüber, der/die Führende legt seine rechte Hand auf den Rücken der/des Geführten und nimmt ihre/seine seitwärts gehaltene rechte Hand in seine/ihre linke Hand (etwa auf Schulterhöhe). Die/Der Geführte legt die linke Hand auf den rechten Oberarm des/der Führenden.

Butterfly-Fassung: Partner stehen sich gegenüber mit gegeneinandergelegten Händen. Die Arme sind hierbei seitwärts gehoben.

Hüft-Schulter-Fassung: Zwei Partner stehen nebeneinander; der/die Führende hat den rechten Arm um die Hüfte der/des Geführten gelegt und die/der Geführte die linke Hand auf die rechte Schulter des/der Führenden. Die freien Hände werden in die Hüfte gestützt.

Offene Fassung: Partner stehen nebeneinander, die inneren Hände sind gefasst (die rechte des/der Führenden, die linke der/des Geführten) und die Arme hängen locker herab.

Zweihandfassung: Partner stehen sich gegenüber und fassen sich an beiden Händen (ein Kreis mit zwei Personen).

Kiekbuschfassung: Der/Die Führende steht schräg links hinter der/dem Geführten. Mit der Rechten hält der/die Führende die rechte Hand der/des Geführten, wobei das Handgelenk auf der rechten Schulter der/des Geführten ruht. Die linken Hände sind seitlich gefasst.

Kreuzhandfassung: Führende/r (links) und Geführte/r (rechts) stehen nebeneinander. Der/Die Führende fasst vorn mit der rechten Hand die Rechte der/des Geführten, mit der Linken ihre/seine Linke; wenn nicht anders angegeben, rechts über links gefasst.

Swing-Fassungen: Dafür sind die folgenden Fassungen möglich:

  1. Zweihandfassung (um es zu lernen),
  2. Oberarmfassung: Partner zueinander gewandt, jeder legt beide Hände so auf die Oberarme des Partners, dass die Arme einen Kreis bilden.
  3. Gewöhnliche Fassung: z.B. so nahe beieinander, dass die rechten Schultern nebeneinander kommen (siehe oben).
  4. Ellenbogengriff: Beide Partner fassen mit der rechten Hand den rechten Ellenbogen des Partners (der Ellenbogen ist gebeugt) und stützen darauf ihre linke Hand.
  5. Israelische Swing-Fassung: Die rechten Schultern zueinander gekehrt, der linke Arm ist gehoben, die rechte Hand umfasst die Taille des Partners.

Mühle rechts: 4 Tänzer/innen fassen mit der Rechten von oben das rechte Handgelenk der/des Nebenstehenden und bilden damit ein Kreuz. Sie gehen einmal herum im Uhrzeigersinn.

Mühle links: 4 Tänzer/innen fassen mit der Linke von oben das linke Handgelenk der/des Nebenstehenden und gehen einmal herum gegen den Uhrzeigersinn.

Schrittarten

Hüpfschritt: Ein Schritt mit einem Fuß mit nachfolgendem Hüpfer auf demselben Fuß.

Nachstellschritt: Einen Fuß seitwärts und den anderen nachstellen. Zum Beispiel nach rechts: rechten Fuß seitwärts, linken Fuß nachstellen und belasten usw.

Galoppschritt: Schnelle Folge von seitlichen Nachstellschritten mit leichtem Aufspringen beim Seitstellen des einen Fußes, wobei die Füße immer in der Luft schließen. Der Galoppschritt kann auch vorwarts ausgeführt werden, dann macht man mit einem Fuß einen Schritt vorwärts und schließt mit dem anderen Fuß an. (Der Schritt vorwärts wird immer mit demselben Fuß ausgeführt.)

Mayimschritt: Vor- und Hinterkreuzschritt (grapevine-step). Man geht seitwärts, wobei ein Fuß abwechselnd vor und hinter dem anderen gekreuzt wird, dazwischen jeweils ein Schritt mit dem anderen zur Seite. Ein Mayimschritt besteht aus insgesamt vier Schritten und meistens fängt man mit dem Kreuzschritt an. Z.B. Mayimschritt nach links: den rechten Fuß gekreuzt vor den linken stellen, Schritt mit dem linken Fuß seitwärts nach links, rechter Fuß kreuzt hinter dem linken nach links, Schritt mit dem linken Fuß seitwärts nach links. Soll zuerst hinten gekreuzt werden, so ist dies angegeben.

Wechselschritt: Drei Gehschritte auf den ersten drei Zählzeiten eines Viervierteltaktes (die vierte Zählzeit ist also eine Pause). Z.B. vorwärts: rechten Fuß vorwärts, linken Fuß daneben, rechten Fuß wieder vorwärts - Pause - linken Fuß vorwärts, rechten Fuß daneben, linken Fuß wieder vorwärts - Pause - usw. (Hilfstext: rechts - schließen - rechts; links - schließen - links). Der Wechselschritt kann auch abwechselnd nach rechts und links seitwärts ausgeführt werden.

Schottischer Schritt: Wechselschritt mit einem Hüpfer, d.h.: rechts - links - rechts - hopp auf rechts; links - rechts - links - hopp auf links. Den schottischen Schritt kann man lernen aus einem Galoppschritt vorwärts. Wenn man nämlich nach zwei Galoppschritten den Fuß wechselt, entsteht ein Schottischer Schritt (Hilfstext: rechts und rechts - links und links). Tanzt man diesen Schritt in der Runde, dann hat man eine gewöhnliche Polka. Diese kann also auch entwickelt werden aus zwei Galoppschritten seitwärts und einer halben Drehung (immer rechtsherum drehen).

Walzerschritt: Drei kleine Gehschritte im Dreivierteltakt; der erste auf dem ganzen Fuß, der zweite und dritte auf den Zehen und ganz klein. Der Walzerschritt kann vorwärts getanzt werden oder hin und her drehend (Tiroler Walzer) oder in gewöhnlicher Fassung immer drehend (Walzerschritt). Bei dem drehenden Walzer macht man in drei Zählzeiten eine halbe Drehung. Die Tänzer fangen an mit dem Rücken in Tanzrichtung. Auf der ersten Zählzeit stellt der/die Führende den linken Fuß rückwärts und die/der Geführte den rechten Fuß vorwärts, auf der zweiten und dritten Zählzeit drehen sie halb; auf der vierten Zählzeit stellt die/der Geführte den linken Fuß rückwärts und der/die Führende den rechten Fuß vorwärts; auf der fünften und sechsten Zählzeit wieder halb drehen (immer rechtsherum). Der Schritt mit dem rechten Fuß vorwärts erfolgt immer zwischen die Füße des Partners.

Swingen am Platz: Dies wird meistens im Uhrzeigersinn durchgeführt. Die rechten Füße der Partner werden mit der Außenkante gegeneinander gestellt. Das Gewicht des Oberkörpers wird leicht nach außen gelegt. Beide Partner drehen sich am Platz mit dem rechten Fuß vor, der linke Fuß setzt federnd nach wie beim Rollern, so dass eine gleitende Bewegung entsteht.

Set: Dies ist eine Bewegung aus dem Englischen Tanz im Rhythmus des Wechselschrittes. Erst nach rechts: ein kleiner federnder Sprung seitwärts auf dem rechten Fuß, das Körpergewicht kurz auf den rechten Fuß bringen und noch ein federnder Schritt nach rechts; nachher dasselbe gegengleich nach links.

Balance: Eine Bewegung, die in vielen amerikanischen Tänzen vorkommt und wahrscheinlich aus dem "Set" entstand. Balance tanzt man sowohl seitwärts als auch rückwärts und vorwärts. Balance entsteht aus einem Schritt rechts mit Nachfedern (also nach rechts oder vorwärts, wobei das linke Bein bis vor das rechte Bein schwingt; dann gegengleich zurück auf links).

Gleitpolka: Macht man einen Wechselschritt mit einer Drehung in gewöhnlicher Fassung, dann spricht man von einer Gleitpolka. Der/Die Führende macht dann (mit dem Rücken zur Kreismitte) einen Schritt links seitwärts, rechten Fuß anschließen mit einer Vierteldrehung rechtsherum. Linken Fuß rückwärts stellen (= Tanzrichtung) - Pause - wieder mit einer Vierteldrehung den rechten Fuß seitwärts, links anschließen und mit einer Vierteldrehung den rechten Fuß vorwärts (in Tanzrichtung, zwischen die Füße der/des Geführten). Die/Der Geführte macht dasselbe, beginnend mit dem Schritt rechts seitwärts.

Jemenitischer Schritt: Dieser wird ausgeführt im Rhythmus des Wechselschrittes. Es ist eine kleine Bewegung, fast am Ort. Z.B. nach rechts anfangend: rechten Fuß seitwärts stellen, gleich wieder das Körpergewicht zurückbringen auf den linken Fuß; darauf den rechten vor dem linken Fuß kreuzen und hierauf das Körpergewicht auf rechts verlagern und den linken Fuß kurz heben - Pause. Darauf dasselbe spiegelbildlich (Hilfstext (z.B.): nach rechts, zurück und kreuze - nach links, zurück und kreuze).

Polka: Wie der Wechselschritt, wobei der erste Schritt ein Hüpfschritt ist. Wird der Polkaschritt mit einem Partner ausgeführt, dann dreht man immer im Uhrzeigersinn mit dem Hüpfschritt.

Ausschwingschritt: Laufschritt am Platz, wobei die Beine nicht nach hinten gebracht, sondern seitwärts ausgeschwungen werden.

Debkasprung: Dies ist ein Sprung oder eine Federung auf geschlossenen Füßen wobei man eine Achteldrehung macht und mit einem Nachfedern wieder in die Ausgangsposition zurückkehrt.

Reelschritt: Eine Art Hüpfschritt am Platz: rechts und Rechtshopp; links und Linkshopp usw., wobei aber der Fuß nicht neben, sondern gekreuzt hinter den anderen Fuß gestellt wird. Bei dem kleinen Hüpfschritt schiebt der Fuß dann wieder etwas vorwärts damit man am Platz bleibt - das andere Bein wird unterdessen umgeschwungen, um im Wechsel wieder hinter den anderen Fuß gestellt zu werden - die Knie sollen bei diesem Schritt etwas nach außen gedreht werden.

Mazurkaschritt: Dieser Schritt wird meistens mit dem Außenfuß im Dreizähltakt ausgeführt. Z.B. rechts: rechten Fuß vorwärts stellen, den linken Fuß anschließen und mit dem rechten Fuß das linke Schienbein antippen, während dadurch das linke Bein einen kleinen Hüpfer rückwärts macht usw. - also immer mit demselben Bein.

Figuren

Do-Si-Do: Partner stehen sich gegenüber und gehen mit 4 Schritten vorwärts rechtsschultrig (also links) am Partner vorbei und dann mit 4 Schritten rückwärts linksschultrig (also rechts) am Partner vorbei auf den Ausgangsplatz.

Handtour rechts (Squaretanz-Ausdruck: Allemande right): Paarweise die rechten Hände fassen und am Platz einen Kreis gehen im Uhrzeigersinn.

Handtour links (Allemande left): Paarweise die linken Hände fassen und am Platz einen Kreis gehen gegen den Uhrzeigersinn.

Promenade: Wanderung der Paare in Tanzrichtung hintereinander. Bei einer Promenade in einem Saal oder bei einem Square-Tanz (in Tanzrichtung im Square) haben die Partner meistens Kreuzhandfassung, d.h. die beiden rechten und die beiden linken Hände sind überkreuz gefasst.

KETTEN (Squaretanz-Ausdruck: rights and lefts):

Kette im großen Kreis: Bei einer Kette im großen Kreis (grand left and right) gehen alle Geführten gegen Tanzrichtung und alle Führenden in Tanzrichtung. Den Begegnenden wird abwechselnd die rechte und die linke Hand gereicht, so dass man einmal rechtsschultrig (links), einmal linksschultrig (rechts) aneinander vorbeigeht.

Kette der Geführten (Ladies Chain): Aufstellung: Zwei Paare stehen einander gegenüber. Die beiden Geführten wechseln den Platz und geben sich im Vorbeigehen kurz die rechte Hand. Danach fassen sie mit ihrer linken Hand die rechte des fremden Partners (corner) und werden von diesem/r mit einer halben Drehung am Platz über links herum geführt; dabei legt der/die Führende die rechte Hand auf die rechte Hüfte der/des Geführten. ln gleicher Weise kehrt jede/r Geführte auf ihren/seinen Platz zurück.

Linienkette für drei Tänzer/innen: Ausgangsposition: T 1 und T 2 sich gegenüber, T 3 mit der Front zum Rücken des T2. Alle tanzen eine Acht, der mittlere Tänzer aus der. Mitte, der äußere Tänzer vom Ende aus. Die T 1 und T 2 fangen rechtsschultrig an, danach passieren T 1 und T 3 einander linksschultrig. Jeder geht "oben" einen halben Kreis rechtsherum, "unten" einen halben Kreis linksherum und passiert dabei sowohl auf dem Weg nach außen als auch auf dem Rückweg den Entgegenkommendcn in gleicher Weise (oben rechtsschultrig, unten linksschultrig).



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